
Bestand und Vollendung der Kirche - "Nur durch meinen Geist“
veröffentlicht in Sonntagsblog
Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. Sacharja 4,6b
Vor kurzem wurde der 267. Papst gewählt und eingesetzt. Bei seiner ersten Generalaudienz waren 40.000 Gläubige anwesend. Welch eine Demonstration der Macht und Stärke, vor der Kulisse der vatikanischen Monumentalbauten. Zur Beerdigung des vorherigen Papstes waren viele Führer der Nationen gekommen. Damit wird nicht nur die religiöse, sondern auch die politische und wirtschaftliche Macht des Führers des Vatikans deutlich. Denn der Vatikan, zusammen mit der weltweiten katholischen Kirche, ist eines der größten Wirtschaftsimperien der Welt.
Der obige Vers ist Teil dessen, was der Engel Gottes zu dem Propheten Sacharja um das Jahr 518 v. Chr. als Wort der Ermutigung spricht. Es geht dabei um die Situation, in der sich der Tempelbau in Jerusalem befindet. Die Juden waren aus Babylon zurückgekommen mit dem Auftrag des persischen Königs, dem Gott der Juden wieder den Tempel aufzubauen. Aber sie waren immer wieder davon abgehalten worden und sie brauchten beständig die Erinnerung, ans Werk zurückzukehren und den Tempel zu vollenden.
In diese Situation sagt Gott durch den Engel, dass das Ziel des vollendeten Tempels nicht durch „Kraft, sei es in Form von Menschen, Mitteln oder anderen Ressourcen; eine Armee, Reichtum, Tugend, Tapferkeit,“1 oder „durch Stärke, wörtlich (Kraft, im guten oder schlechten Sinne) oder im übertragenen Sinne (Fähigkeit, Mittel, Leistung)2“ erreicht werde.
Das Ziel werde durch seinen Geist erreicht. Und das sagt Gott, als der „HERR Zebaoth“, der „Jahwe der Heerscharen“. Gott hätte selbst über viele Heerscharen verfügt, um das Ziel der Vollendung des Tempels zu gewährleisten. Aber er ermutigt die Juden es selbst zu tun. Gleichzeitig sagt er ihnen, dass das eigentliche Ziel weder durch alle menschliche Macht noch durch alle menschliche Klugheit, Fähigkeit, Leistung bewerkstelligt werden kann.
Das eigentliche Ziel, der geistliche Tempel, von dem der irdische Tempel nur ein Schatten, eine Ankündigung war, dieser Tempel würde auch nur durch geistliche Mittel, also durch Gottes Geist selbst errichtet werden.
Der Beginn dieses Tempelbaues erlebte die Gemeinde im Tempel zu Jerusalem am Pfingsttag, an dem Tag, als der Geist Gottes mit seiner Macht und Kraft über sie ausgegossen wurde.
Die Gemeinde Jesu, die auch als seine Kirche bezeichnet wird, ist kein menschliches Produkt und beruht auch mit Sicherheit nicht auf menschlicher Macht.
Die Kirchenbauten, die Kircheninstitutionen, die innerhalb der letzen 1600 Jahre entstanden sind, sind, das möchte ich nicht abstreiten, möglicherweise aus guten Herzensgründen entstanden.
Die ganzen zeitgeistigen Reformbewegungen in den Kirchen, mögen vielleicht das Anliegen haben die Kirche attraktiv zu machen und so im weitesten Sinne missionarisch sein. Aber das wird die Kirche nicht vor dem Verfall retten und ihr Weiterbestehen garantieren.
Diese Dinge garantieren nicht die Existenz von Jesu Kirche.
Nicht auf Petrus hat Jesus seine Gemeinde gebaut, sondern auf das Bekenntnis des Petrus, der unter der Leitung des Heiligen Geistes, als Offenbarung vom Vater sagte: "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes." Überall da, wo dieses Bekenntnis zu Jesus erklingt, wird die Kirche Jesu von den Pforten der Hölle nicht überwunden.
Die Christen in Nordkorea oder China oder im Iran oder anderen Ländern, in denen es weder Bauten noch Institutionen gibt, überleben nicht, weil in Rom der 267. Bischof gewählt wurde, sondern weil der Sohn Gottes über seiner Kirche immer wacht, seinen Gläubigen den echten Bekennermut zum einzigen wahren Gott und seinem Sohne Jesus Christus und seinem Evangelium gibt und die Kraft für dieses Bekenntnis zu leben und zu sterben.
Die Gläubigen in diesen Ländern haben einen und nur einen Fürsprecher bei Gott dem Vater, nämlich den Sohn Jesus Christus unseren Gott und Herrn:
»… wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt.«
1 Joh. 2,1+2
Und dieser Fürsprecher hat uns nicht allein und nicht hilflos zurückgelassen, sondern seinen Heiligen Geist, den Geist Gottes, zu uns und in die Welt gesandt.
Durch ihn wird die Gemeinde gebaut, durch ihn wird sie bestehen und durch ihn wird sie vollendet.
»Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.«
Apostelgeschichte 4,31
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1 Strongs H2428 חַיִל
2 Strongs H3581 כֹּחַ
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Foto von Artem Podrez: https://www.pexels.com/de-de/foto/vogel-hand-festhalten-halten-7048013/